Bernd Storck ist genervt. Eben noch stand er auf dem Trai­nings­platz, hatte eine letzte Idee, die er seinen Offen­siv­spie­lern ein­trich­tern wollte, Doppel-Neun, den Steck­pass direkt durch die Kette spielen, dann war die Zeit vorbei. Am Rand des Platzes, wo milde Tem­pe­ra­turen dem Schatten der Bäume wei­chen, wartet ein Platz­wart mit seinem Auf­sitz­ra­sen­mäher. Es ist halb zwei, in andert­halb Stunden soll auf diesem Platz, den soeben die Spieler des rumä­ni­schen Erst­li­gisten Sepsi OSK ver­lassen, ein Test­spiel statt­finden. Und bevor es so weit ist, will der Ange­stellte mit seinem Rasen­mäher noch einmal über das tep­pich­gleiche Grün fahren. Als täten er und sein Team das nicht ohnehin an jedem Morgen. Storck ist genervt, dieser unnö­tige Akt der Detail­ver­ses­sen­heit kostet ihn nun die Trai­nings­zeit. Er breitet demons­trativ die Arme aus, lässt den Mann auf seinem Rasen­mäher vor­bei­fahren. Wie schnell kann Gras schon wachsen? Und wie schnell wächst Gras über eine Sache?

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