Jörgen Cam­rath, Sie haben Bela Rethys Kom­mentar aus dem CL-Finale kom­plett tran­skri­biert. War Ihnen lang­weilig?
Am diesem ver­reg­neten Sonn­tag­nach­mittag, in der Leere nach dem großen Finale, durchaus ein biss­chen. Aber das allein war nicht der Grund, warum ich mich an die Arbeit gemacht habe.

Son­dern?
Ich hatte das Spiel live auf SKY gesehen. Und dann war ich ein­fach neu­gierig, ob Bela Rethy es tat­säch­lich geschafft hatte, Marcel Reifs Leis­tung noch zu unter­bieten – und sah mir am Morgen den Stream vom ZDF an.

Und?
Ich war erstaunt: Rethy war richtig gut! Es war viel­leicht der beste Tag in seiner Kar­riere – und den wollte ich fest­halten.

Hatten Sie Mit­leid mit Rethy, der in der Ver­gan­gen­heit viel Kritik ein­ste­cken musste?
Soweit würde ich nicht gehen. Auch ich habe schon gerufen: Jetzt halt doch mal den Mund, Bela!“ Aber ich dachte mir: Man müsste dem Hass, den er bei vielen offenbar aus­löst, mal etwas ent­gegen setzen.

Ent­standen ist eine Art Pro­sa­ge­dicht. Auszug: Hum­mels / Reus. / Gegen Dante. / Es gibt Elf­meter. / Es gibt Elf­meter für Dort­mund. / Dante hat schon Gelb übri­gens. / So. / Klar. / Trifft ihn unten. Keine Frage. / Keine Frage.“ Das liest sich beinah wie ein Früh­werk von Erich Fried.
Ja, Herr Rethy kann richtig poe­tisch sein, nicht wahr? Erst recht, wenn man seinen Kom­mentar als Text liest. Ich könnte mir vor­stellen, dass sich dieser Effekt sogar noch ver­stärkt, wenn ein Schau­spieler ihn rezi­tiert.

Stehen Sie schon in Ver­hand­lungen mit Chris­tian Brückner, der deut­schen Stimme Robert De Niros?
Nein, nein. Ich habe nur den Anstoß gegeben. Nun müssen andere Bela Rethys Aner­ken­nung als Dichter vor­an­treiben.

Sie werden also nicht als Her­aus­geber der gesam­melten Werke fun­gieren.
Das würde ich schon machen. Aber abtippen muss sie jemand anderes.

»>Hier geht es zum Tran­skript von Bela Rethys Final­kom­mentar.

ncG1vNJzZmhpYZu%2FpsHNnZxnnJVkrrPAyKScpWeYmr%2BzedGeq6GxXaCur7qMq6CcoKSetG68zp6roquTnXq0scinZm5wYmeCeA%3D%3D